Jetzt gibt’s Saures!

Sauer macht lustig und ist lecker

Wir befinden uns im Holz-Element. In dieser Zeit – die auch kleines Yang genannt wird – steigt die Energie sanft auf, um uns nach dem „Winterschlaf“ für den Frühling zu aktivieren. Unsere Leber ist in dieser Phase besonders gefordert: so hat auch unser Körper das Bedürfnis nach einem „Frühjahrsputz“.

Der saure Geschmack, der auch ein Aspekt der Wandlungsphase Holz ist, hilft unserer Leber dabei sehr. Außerdem helfen uns die Pickles besonders beim Aufbau von Blut und Säften, die wir nach der Winterpause herbeisehnen. Pickles sind generell ein wesentlicher, wenn auch mengenmäßig geringer Teil des täglichen 5-Elemente-Tellers.

Gerade jetzt im stürmischen Frühjahr helfen sie uns dabei, erst gar keine Disharmonie im Holz-Element entstehen zu lassen. Außerdem unterstützen sie die Fettverdauung.

Unser Geschmack ist ja meist schlau. So haben wir – auch ohne großes Wissen um Nahrung und deren Wirkungsweisen – oft Appetit auf das „Richtige“. So verlangt es uns im Frühling vermehrt nach Saurem.

Wir verwenden zum Säuern Reisessig (findet man in Bioläden als Genmai Su). Der ist relativ mild, belastet den Magen wenig und hält die Leber in einer guten Thermik. Der in gekauften Pickles oft verwendete Branntweinessig ist sehr sauer und hat auf die Leber eine stark erhitzende und damit eher belastende Wirkung. So bleibt dann von der Wirkung des Sauren (nach der unsere Lust auf Saures ja eigentlich verlangt) nicht mehr viel übrig.

Auch außerhalb der Holzphase gönnen wir uns täglich Pickles:

Blut und Säfte aufzubauen und zu bewahren ist zu jeder Zeit gut für uns.

Sie sind sehr lange haltbar, sodass sich der Aufwand lohnt.

Wir haben unsere Lieblingspickles gemacht und möchten euch dazu ermuntern, diese nachzukochen.

Außerdem hat unsere Kollegin Wibke Anton uns ein weiteres ihrer tollen Rezepte für unsere Pickles-Sammlung und für das Titelbild zur Vefügung gestellt.

Sie ist ausgebildete 5-Elemente-Köchin und hat bei Sooni Kind die Ausbildung zur Ernährungsberaterin sowie die Physiognomikausbildung absolviert. Sie ist außerdem diplomierte Gesangspädagogin und als Stimm- und Sprechtrainerin tätig.

Mehr über Wibke Anton findest du hier: https://www.stimmig-coaching.de/ oder auf Instagram http://www.instagram.com/stimmig_leben

Hier ist ihr Rezept:

Rote Beete-Apfel-Pickles

Zutaten (für 1 – 2 Schraubgläser)

  • 2 kleine Rote Beete
  • 1 Apfel
  • 1 Tasse Apfelsaft
  • 1 TL Salz
  • 1/3 Tasse Reisessig
  • 1 EL Agavendicksaft

      Zubereitung:

  • Den Apfelsaft mit Reisessig, Salz und Agavendicksaft verrühren und einmal aufkochen. 
  • In der Zwischenzeit Gemüse und Obst zubereiten: Rote Beete schälen und in kleine Würfel schneiden, Apfel waschen und ebenfalls in kleine Würfel schneiden. Alles in eine Schüssel geben und vermischen. 
  • Dann den Sud über das vorbereitetet Obst und Gemüse gießen, mit einem Küchenhandtuch abdecken und eine Nacht ziehen lassen (ca. 12 Std). 
  • Am nächsten Morgen die Pickles in Schraubgläser füllen. Vorsicht: Die Pickels müssen komplett mit dem Sud bedeckt sein. Die Deckel der Schraubgläser nur locker auflegen, damit Luft drankommt und in den Kühlschrank stellen.
  • Nach ca. 7-10 Tagen sind die Pickels fertig. Empfehlung: 1 TL pro Mahlzeit, nicht mehr.

 

Natürlich haben auch Jessica Stroetmann und Birgit Scholl „gepickelt“ – die beiden sind die „Hunvision-Köchinnen“ und haben köstliche Rezepte für dich kreiert:

 

Butternutpickles mit Rosinen und Senf

Zutaten:

  • 1 kleiner Butternut-Kürbis
  • 1 EL mittelscharfer Senf
  • 1 – 2 Tassen Apfelsaft
  • 1 TL Salz
  • ½ Tasse Reisessig
  • 1 – 2 EL Rosinen

Den Kürbis schälen, entkernen und grob raspeln. Anschließend gut mit dem Senf verkneten.

Den Apfelsaft mit dem Salz, dem Essig und den Rosinen aufkochen und über den Kürbis gießen, alles gut miteinander mischen und mindestens einen, besser mehrere Tage durchziehen lassen.

 

Brokkoli–Radieschen-Pickles

Zutaten:

  • 1 kleiner Brokkoli
  • 1 Bund Radieschen
  • 1 – 2 Tassen Apfelsaft
  • 1 TL Salz
  • ½ Tasse Reisessig
  • 1-2 EL Reismalz oder Agavendicksaft

Den Brokkoli putzen und in kleine Röschen schneiden. Die Radieschen in sehr dünne Scheiben schneiden.

Den Apfelsaft mit dem Salz, dem Essig und dem Reismalz aufkochen und den Brokkoli hinzufügen, 3 bis 4 Minuten köcheln lassen. Die Radieschenscheiben dazu tun und alles gut miteinander mischen. Mindestens einen, besser mehrere Tage durchziehen lassen.

 

Schwarzer Rettich-Pickles

Zutaten: 

  • 2 schwarze Rettiche
  • 1/2 TL Salz
  • 4 EL Reisessig
  • 1 EL Reismalz

Den Rettich schälen und grob raspeln.

Essig, Salz und Reismalz miteinander verquirlen.

Anschließend den Rettich und den Sud gut miteinander mischen und mindestens einen, besser mehrere Tage durchziehen lassen.

Apfel-Staudensellerie-Pickles

Zutaten (für ca. 1 ¼ l Pickles)

  • ca. 300 g saure Äpfel (je nach Größe 2 bis 3)
  • ca. 600 g Staudensellerie
  • 300 ml Apfelsaft
  • 100 ml Reisessig (Genmai Su)
  • 1 Tel Salz

Für den Sud den Apfelsaft mit Reisessig und Salz bei mittlerer Hitze erwärmen.
Während dessen die Äpfel ggf. waschen, entkernen und in kleine Stücke schneiden (Würfel 1 – 2 cm). Den Staudensellerie ggf. waschen und putzen. Den Strunk entfernen und die Stangen mit den Blättern in 1 – 1,5 cm breite Ringe schneiden.
Den inzwischen warmen Sud (er sollte leicht dampfen, muss aber nicht kochen) über die Äpfel und den Staudensellerie geben. Gut umrühren.

 

Zwiebel-Möhren-Zuccini-Pickles

Zutaten (für ca. 500 g)

  • 1 kleine Zwiebel (ca. 50 g)
  • 1 kleine Zuccini (200 g)
  • 1 Möhre (150 g)
  • 300 ml Wasser
  • 150 ml Reisessig (Genmai Su)
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 bis 2 ganze Nelken
  • 5 bis 8 Wachholderbeeren
  • 1 gehäufter Tel. Salz

Für den Sud Wasser mit dem Reisessig und den Gewürzen bei mittlerer Hitze erwärmen.

Während dessen die Zwiebel schälen und in halbe dünne Ringe schneiden. In einer Schüssel mit kochendem Wasser übergießen und eine Minute darin stehen lassen. Die Zwiebeln dann absieben; sie werden durch das kurze Abwallen bekömmlicher. Die Möhre schälen und in Stifte schneiden (Fotos dazu).

Die Zuccini in halbe Scheiben schneiden.

Das Gemüse mit dem inzwischen warmen Sud (sollte dampfen, jedoch nicht kochen) übergießen. Gut umrühren.

Spielwiese: Für die „normale“ Zwiebel kann eine rote Zwiebel oder Schalotte verwendet werden. Bei den Möhren gibt es unterschiedliche Sorten, so habe ich hier eine violette verwendet, die färbt dann den Pickles-Sud rot ein.

Zum Schluss noch ein paar Hinweise für alle Pickles:

  • die Pickles sollten alle sehr salzig und sauer schmecken. Schmeckt sie nach der Zubereitung mit Reisessig und Salz kräfig ab.
  • Birgit lässt ihre Pickles immer 12 h bei Zimmertemperatur „anziehen“ und die Schüssel deckt sie dabei mit einem Küchenhandtuch ab. Dann füllt sie die Pickles in Einmachgläser um und legt den Deckel für eine Woche lose auf. Danach können die Gläser fest verschlossen werden.
  • die Farbe des Gemüses/Obst kann sich sehr stark verändern. So werden die Radieschen z. B. „blass“ oder der Brokkoli gräulich. Das bedeutet keinesfalls, dass die Pickles verdorben sind, sondern resultiert aus der Fermentation! Und im Zweifel vertraue deiner Nase und/oder Zunge: damit findest du gut raus, ob das Essen in Ordnung ist.
  • Absolute Sauberkeit bei dem Umgang mit diesem Essen wichtig und hilft bei der Haltbarkeit. Also arbeitet immer nur mit frischem Besteck am Pickles-Behälter!
  • Milchsauer vergoren sind die Pickles nach ca. einer Woche. Essen kann man sie auf jeden Fall vorher!

Wir hoffen, dass wir deine Lust auf Saures geweckt haben.

Übrigens ist einer unserer ersten Artikel ein weiteres Pickles-Rezept von Jessica: Möhrenpickles mit Sesam, Schwarzkümmel und eingelegtem Ingwer.

Hier gibt es alle Rezepte noch mal als pdf zum Herunterladen: Rezepte für Pickles

Guten Appetit und viel Freude beim Nachmachen!